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AutorenbildMarkus Neumeyer

Judenburg und Therme Fohnsdorf – ein Familienausflug der gemütlichen Art

Aktualisiert: 27. März 2023

Im vergangenen Frühling wollten wir uns die Wartezeit auf unsere große USA-Reise etwas verkürzen und ein paar Tage irgendwo entspannen, wo es gemütlich ist. Eine Therme sollte in der Nähe sein, denn für das Freibad war es im April noch zu kalt, und ein paar Ausflugsmöglichkeiten sollte es geben – die Kinder sollten auch etwas davon haben. Am liebsten wäre uns ein Ort gewesen, wo wir noch nie waren, der von Wien innerhalb von zwei Autostunden zu erreichen ist. Nach einer kurzen Suche im Internet wurden wir fündig: Wir wollten uns die Therme Fohnsdorf ansehen.


Laut Steiermark-Tourismus lädt die Aqualux Therme inmitten des steirischen Murtals zu jeder Menge Wasserspaß und Wellness ein! Von „Therme pur“ war die Rede. In der Therme Aqualux warten auf drei Ebenen, mit insgesamt 900 m² Wasserfläche mehrere Innen- und ein Außenbecken, eine Wasserrutsche, verwöhnende Sauna-Aufgüsse und „herrliche“ Kulinarik in den zwei Thermenrestaurants.


Da die Therme nicht sehr zentral liegt, entschieden wir uns drei Nächte im nahegelegenen Judenburg zu buchen. Als 16-jähriger habe ich dort im Zuge einer Radtour eine Nacht verbracht. Ich bin damals mit einem Freund von Wien bis nach Velden und wieder zurückgefahren. Es war ein großartiges Erlebnis. Lediglich in Judenburg mussten wir eine negative Erfahrung machen, als wir von drei Skinheads attackiert wurden. Die Glatzköpfe waren unbedingt auf Ärger aus und wir wollten nur Urlaub machen. Egal, Intelligenz kann man nicht kaufen. Ein unvergessliches Abenteuer war auch das.


Auf der Website der Aqualux Therme Fohnsdorf wird ein guter Überblick geboten (Screenshot von https://www.therme-aqualux.at/)


Ich habe mir gedacht: Warum Judenburg nicht eine zweite Chance geben. In diesem Sinne buchten wir drei Nächte in einem Familienzimmer im JUFA Klosterhotel. Der Name klingt ja eigentlich eher abschreckend, aber da wir bereits sehr gute Erfahrungen mit Hotels der JUFA-Kette machen konnten (in Hamburg und am Stubenbergsee), reservierten wir ein Familienzimmer in dem ehemaligen Kloster in der Nähe des Judenburger Zentrums.


Bereits beim Ankommen erkannten wir, dass es sich dabei um ein Hotel mit ganz besonderer Atmosphäre handelt. Die alten Gemäuer wurden innen zu einem sehr ansprechenden Hotel umgebaut, dennoch ist der alte Charme erhalten geblieben. Als wir ankamen, waren wir eine Nacht lang die einzigen Gäste im Hotel. Meine Frau und ich besuchten den Wellnessraum mit Sauna und Infrarotkabine, den wir ganz für uns allein hatten. Nach dem Saunieren nutzten wir die Möglichkeit uns gratis einen Tee aufzubrühen und entspannten auf den gemütlichen Liegen. Die Teeauswahl von Sonnentor war übrigens vom Feinsten (ich empfehle den Blutorange-Tee).


Das JUFA Klosterhotel in Judenburg hat mehrere alte Teile wunderschön saniert.


Gleich am ersten Abend besichtigten wir Judenburg. Ein Spaziergang durch die Altstadt ist nett, aber auch schnell erledigt. Judenburg ist sehr überschaubar. In dem verschlafenen Nest gibt es allerdings ein Wahrzeichen mit Geschichte. Der knapp 76 Meter hohe Stadtturm bietet einen wunderschönen Rundblick über das Aichfeld. Der Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde ursprünglich als Glockenturm für die benachbarte Stadtpfarrkirche St. Nikolaus gebaut, die keinen eigenen Kirchturm besitzt. Gleichzeitig diente er aber auch als Wachturm zur besseren Branderkennung. Sein heutiges Aussehen erhielt der „Sternenturm“ ausgerechnet nach dem letzten Großbrand im Jahr 1840. Heute befindet sich mit dem Planetarium Judenburg in 50 Metern Höhe eines der modernsten Planetarien Europas, in dem auch immer wieder interessante Besichtigungen angeboten werden. Im Gasthaus Gruber Hubmann am Hauptplatz aßen wir schließlich auch ohne Sterne sehr gut zu Abend.


Nach einem großartigen Frühstücksbuffet am nächsten Morgen – besonders angetan hat es uns die Waffelmaschine – fuhren wir in die Aqualux Therme. Die rund sechs Kilometer sind leicht unter 15 Minuten schaffbar. Ein Parkplatz war leicht zu finden, aber der erste Eindruck war eher bescheiden. Von außen macht die Therme nicht viel her, besonders, wenn man die Thermen im Thermen- und Vulkanland rund um Fürstenfeld gewohnt ist. Für 57 Euro erstanden wir eine Tages-Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder (bis 12).


Im Inneren wirkte die Aqualux-Therme sehr ansprechend, es ist sauber und übersichtlich. Leider ist das Konzept der Therme nicht klar erkennbar. Es ist unklar, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Es gibt zwar einige Angebote für Kinder (kleines Wellenbecken, Rutsche, Kinderbereich), aber es wird auch mit einer besonderen Wellness-Erfahrung für Erwachsene geworben. Bei der geringen Größe der Aqualux, ist das meiner Meinung nach schwer unter einen Hut zu bringen. Vor allem das Außenbecken fanden wir sehr beengend. Ein Plus wiederum ist das vom Hauptbereich abgetrennte Sportbecken. Hier konnte ich ungestört ein paar Längen schwimmen. Ein weiteres Plus sind die Preise, die sicherlich unter dem österreichischen Thermendurchschnitt liegen.


Für einen Tagesausflug zahlt es sich dennoch aus, der Therme Fohnsdorf einen Besuch abzustatten, nicht zuletzt, weil es den Kindern sehr gut gefallen hat. Angenehm müde (typisch nach einem Thermentag), aßen wir im Zimmer zu Abend und gingen früh zu Bett.

Am nächsten Tag fuhren wir nach St. Georgen ob Judenburg und besuchten den Familien-Freizeit-Park und Märchenwald Steiermark. Eigentlich wären wir lieber wandern gegangen, aber das Wetter war mehr schlecht als recht und machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Unsere Erwartungen waren also nicht sehr groß und wir wurden überrascht. Vor Ort gibt es neben einem kleinen aber sehr lieb gemachten Erlebnispark mit ein paar kleineren Fahrgeschäften und einem Märchenweg durch den Wald. Wenn wir schon mal hier sind, warum nicht!


Der Familien- und Erlebnispark in St. Georgen ist ein feines Ausflugsziel für die ganze Familie.


Der Eintrittspreis ist zwar etwas höher als bei normalem Minigolf, aber es lohnt sich. Wir spielten den verwinkelten Parkur und staunten immer wieder über die 3D-Malereien und Effekte. Nicht nur den Kindern, auch uns hat es richtig viel Spaß gemacht. Nach dem Besuch des Erlebnisparks – und einer lustigen Schaumball-Schießerei im kleinen Wildwest-Fort, gingen wir im dazugehörigen, sehr urigen Restaurant auch gleich essen. Wir haben dort sicher 5 Stunden verbracht. Eine gute Alternative zum Wandern.




Am Abend spazierten wir noch einmal durch das wie leergefegte Judenburg, bevor wir, nach einem weiteren Sauna-Intermezzo, unsere letzte Nacht in Murtal verbrachten. Nachträglich mussten wir feststellen, dass uns die Murtaler-Gegend nicht besonders angesprochen hat. Schon bei der Hinfahrt drückt die Tatsache, dass einige Orte einen etwas grauen, industrialisierten Charme versprühen. Die Gegend um die Kärntner Seen Wörthersee und Ossiacher, in der wir im Vorjahr waren, hat uns wesentlich besser gefallen. Vielleicht hatte aber auch das schlechte Wetter damit zu tun.


Bei der Rückfahrt durften wir allerdings noch ein Highlight erleben. Wir machten einen kleinen Umweg, und fuhren bei der Erlebnisarena St. Corona vorbei (nein, sie hat nichts mit dem Virus zu tun). Dort oben am Wechsel kommen nicht nur Mountainbiker auf ihre Kosten, auch der Motorik-Park, der Kugelbahnweg, der Ameisenpfad und allem voran die megacoole Sommerrodelbahn sorgen für Abwechslung. Wir ließen und drei, vier Mal die zum Teil atemberaubende Bahn hinunter und hatten einen großartigen letzten Urlaubstag. Das hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Die Kids waren besonders begeistert und werden sich noch länger daran erinnern.


Wir freuen uns auf euren Feedback und sind für regen Austausch offen. Du willst auch Reisen, bist gerne und oft unterwegs und hast eine Frage, schreibe uns und kommentiere einfach.

Liebe Grüße,

Steffi, Max und die Kids

(Autor dieses Blogs: Max)



 

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