Action und Entspannung: Beides möglich im Thermenresort Loipersdorf.
(Bild: Therme Loipersdorf)
Zum Thermenresort Loipersdorf, den anliegenden Hotels, ja zur gesamten Region, habe ich eine ganz besondere Beziehung. Als meine Familie und ich noch in einem alten Haus mit großem Grund im Südburgenland wohnten, arbeitete ich fast zwei Jahre als Pressesprecher der Therme und dem dazugehörigen Kongress-Zentrum. Noch immer denke ich mit Freude an meine ehemaligen Arbeitskollegen und die Tätigkeit in diesem touristischen Leitbetrieb zurück. Ich werde dennoch versuchen, möglichst objektiv über unseren Familien-Kurzurlaub im Jänner 2023 zu berichten.
Das Thermenresort Loipersdorf liegt im Thermen- und Vulkanland Steiermark und ist eine von mehreren Thermen in dieser Tourismusregion. Sie ist flächenmäßig die größte Therme Österreichs und hat dementsprechend viel zu bieten. Neben unseren Erfahrungen als Gäste möchte ich auch kurz auf die interessante Geschichte der „Therme Loipersdorf“ eingehen. Wer nicht an der Thermengeschichte interessiert ist, kann den folgenden Absatz einfach überspringen.
Die Thermengeschichte
Bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde in der Region nach Öl und Erdgas gebohrt. Gefunden hat man lediglich Wasser. Heißes Wasser. Dieser Fund wurde vorerst ignoriert. Erst in den 1970er-Jahren, als man wieder bohrte und erneut auf Thermalwasser stieß, reifte die Idee, dieses Wasser zu nutzen. Eine Untersuchung zeigte die hohe Wasserqualität. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Loipersdorfer Wassers ist weithin bekannt. Unter der Federführung des ersten Geschäftsführers Horst Wagner wurde am 15. Juli 1978 das sogenannte Schaffelbad eröffnet. Die kleine Anlage mit zwei Becken hatte schon im ersten Jahr 90.000 Besucher. Am 25. September 1981 fand die Eröffnung der nahe gelegenen, eigentlichen Haupttherme und der angeschlossenen Sauna statt.
In der Nacht vom 24. auf 25. September 1983 brach ein Feuer in der Therme aus und das Hauptgebäude wurde fast völlig zerstört. 1985 wurde die Therme unter dem Motto „Loipersdorf baut auf“ wiedereröffnet, erweitert um ein vergrößertes Saunadorf, eine Solarienlandschaft (gibt es heute nicht mehr), eine Wasserrutsche und eine thermeneigene Kapelle. Von da an stiegen die Besucherzahlen beträchtlich und die Attraktionen wurden von Jahr zu Jahr mehr. Die Therme hat einer wirtschaftlich vernachlässigten Region zu einem ungeahnten Aufschwung verholfen.
Im Jahr 1983 brannte die neue Therme fast komplett ab. (Archivbild: Brandschutzforum Austria)
Die drei Bereiche des Thermenresorts
Unser letzter Ausflug war schon wieder ein paar Monate her. Im Grunde waren wir ziemlich reif für einen Urlaub und entschieden uns, nach Weihnachten zwei Nächte lang Energie zu tanken. Was bietet sich dafür besser an als ein kurzer Thermenaufenthalt. Für Familien mit Kindern ist die Therme Loipersdorf seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel, denn neben der weitläufigen und vielseitigen Anlage, bietet auch die Region allerhand interessante Ausflugsziele. Selbst ein oder zwei Wochen Urlaub, werden im Thermen- und Vulkanland Steiermark nicht langweilig.
Haupteingang des Thermenresort Loipersdorf: Von hier geht's in warme Nass!
Das Gute: Rund um das Thermenresort gibt es zahlreiche Unterkünfte. Auch wenn Thermenurlaub in Österreich tendenziell teuer ist, hier ist für jede Geldbörse etwas dabei. Lediglich die Thermeneintritte sind für alle gleich. Wir haben uns für eines der fünf Thermenhotels mit einem Zugang zum Badebereich entschieden. Vom „Bademantelgang“ des Vier-Sterne-Hotels „Vier Jahreszeiten“ kommt man flott und bequem zu den Thermenattraktionen und davon gibt es in Loipersdorf einige.
Die Therme Loipersdorf verfügt über eine Gesamtfläche von 36.000 Quadratmeter und gliedert sich in mehrere Bereiche. Das „Erlebnisbad“ ist der flächenmäßig größte Bereich. Dort kommen die jungen Gäste und erlebnishungrige Erwachsene auf ihre Kosten und das im Winter und dank des großen Freibereichs auch im Sommer. Wir hatten wieder einen Riesenspaß mit den vier Indoor-Wasserrutschen, darunter zwei großartige Reifenrutschen, dem Wildwasserstrudel und dem Babybeach mit echtem Sand. Der Außenbereich hat nur im Sommer geöffnet und lockt mit einem Wellenbecken, einem Sprungturm der Wellenrutsche, einem Beachvolleyballplatz, Spielplätzen und echtem Freibadfeeling viele Menschen auch in den wärmeren Monaten in die Therme Loipersdorf. Das Sportbecken mit Gegenstrom-Anlage ist auch im Winter benutzbar.
Diesmal waren wir erstmalig mit Baby unterwegs. Der kleine Mann (7 Monate) war zum ersten Mal „Schwimmen“. Der Wasserspielplatz aus Holz liegt ebenfalls im Inneren und hat er unseren beiden Älteren (12 und 8 Jahre alt) angetan. Nicht selten haben wir die Kinder nach einem schnellen „Wir sind dann mal weg“ eine Stunde oder länger nicht gesehen. Durch die Temperatur des Wassers kann im ganzen Jahr in frei schwimmen. Das ist es, was Thermen für uns so interessant macht.
Im Thermenbad kommen auch die Älteren auf ihre Kosten. Hier findet man, sag und schreibe, sieben Thermalbecken, die auf den Innen- und Außenbereich verteilt sind. Im Eintrittspreis ist das Saunadorf mit 6 Saunas integriert und für einen Aufpreis können die wohltuende Salzgrotte und die AlphaSphere Cocoon dazu gebucht werden. Im Gesundheitszentrum des Resorts können Gäste aus einer Vielzahl von Massagen und Gesundheitsbehandlungen wählen. Bei einem Besuch in der kalten Jahreszeit bevorzugen wir das Hauptbecken des Thermalbades, da die Wassertemperatur mit 38 Grad hier wärmer als im Erlebnisbad ist. Wir mögen es einfach warm und auch für Babys ist diese Temperatur ideal.
Hier konnte Max mal wieder so richtig entspannen! Eine sehr feine Sache.
Direkt beim Hauptbecken des Thermalbades findet man auch den Gastrobereich – hier muss niemand Hunger leiden, denn die Auswahl im Thermen-Restaurant und der Pizzeria Don Camillo ist äußerst umfangreich. Mein Favorit: Die Salamipizza.
Für ruhesuchende Erwachsene empfiehlt sich übrigens das „Schaffelbad“ mit weiteren 8.500 Quadratmetern Wellnessbereich inklusive mit Römerbecken, Felsenbad einem „Private Spa“ und Atriumbecken und zahlreichen unterschiedlichen Saunen. Der Eintritt ins Schaffelbad ist nicht im Thermeneintritt inkludiert und ist ziemlich kostspielig, dafür wir Ruhe und Entspannung hier großgeschrieben. Der Eintritt für Kinder unter 16 ist nicht erlaubt. Das Schaffelbad zählt zu den schönsten Sauna- und Wellnesslandschaften, in denen meine Frau und ich bisher waren. Ein Wochenende nur im Schaffelbad: Kein Problem. Wir würden auch ohne Erlebnis- und Thermenbad auskommen.
Das Schaffelbad ist eine wahre Oase der Ruhe für Saunafans über 16. Sehr zu empfehlen!
Ein Vorteil des Thermenresorts Loipersdorf ist zugleich ihr Nachteil: die außergewöhnliche Größe. Wer beispielsweise im Hotel Sonnreich übernachtet und zu Fuß ins Gesundheitszentrum der Therme gehen möchte, ist sicher um die 15 Minuten unterwegs. Im Thermenresort muss man sich erst einmal zurechtfinden.
Das Hotel mit den 1000 Badeenten
Es gibt fünf Hotels, die direkt an die Therme angeschlossen sind: das Hotel Vier Jahreszeiten, das Hotel Stoiser, das Hotel Kowald, das Hotel Leitner und das Sonnreich. Aus meiner Zeit bei der Therme Loipersdorf weiß ich, dass diese Hotels durch die Bank qualitativ sehr hochwertig sind. Bis zu diesem Urlaub haben meine Frau und ich erst einmal im Hotel Sonnreich genächtigt und waren sehr zufrieden.
Diesmal haben wir uns für das Hotel Vier Jahreszeiten entschieden, welches direkt gegenüber des Haupteingangs liegt. Aufgrund dieser Lage wird es auch gerne „das erste Hotel an der Therme Loipersdorf“ genannt. Das Vier Jahreszeiten wurde vom ersten Thermen-Geschäftsführer und Schaffelbad-Erfinder Horst Wagner gegründet und wird inzwischen von seinem Sohn Hannes Wagner geführt. Es punktet mit inkludiertem ganztägigen Thermeneintritt inkl. Sauna vom An- bis Abreisetag, kuschelweichen Badetüchern und Bademäntel der Marke "VOSSEN", einer Badetasche für den gesamten Aufenthalt und der Möglichkeit auf das Langschläfer Frühstücksbuffet bis 11.00 Uhr mit großer Auswahl an regionalen Schmankerln. Mit Kindern im selben Zimmer ist das Leben als Langschläfer leider vorbei! Neben dem ausgezeichneten Frühstücks- und Abendbuffet gibt es zum Mittag, von 12.00 – 16.00 im Hotel-Restaurant „Horst“ ein kleines Suppen- und Salatbuffet, das im Nächtigungspreis inkludiert und vollkommen ausreichend ist.
Das Buffet im Hotel Vier Jahreszeiten bietet für alle etwas und das Service ist toll.
Der Eintritt in das Fitnessstudio Galaxy des Thermenresorts ist ebenfalls inklusive und sehr zu empfehlen, um das ausgezeichnete Essen wenigsten zum Teil wieder abzuarbeiten. Besonders die Nachspeisen haben es uns und den Kindern angetan. Nach der Rückkehr aus dem Vier Jahreszeiten habe ich unsere Waage ganz weit unter den Kasten geschoben. Auch das Servicepersonal im Hotel ist durch die Bank außergewöhnlich zuvorkommend und aufmerksam. Dafür gibt es von uns 5 Punkte.
Die Fahrt von Wien über die Südautobahn A2 bis zu Abfahrt Fürstenfeld und weiter nach Bad Loipersdorf dauert ungefähr 90 Minuten. Bereits im Auto haben wir über das Smart online im Hotel eingecheckt. Der Check-in vor Ort war so noch schneller und wir konnten unser „Gartenzimmer“ mit kleinem Grünbereich und Sicht auf die Therme bereits vor 14 Uhr beziehen. Die Zimmer wurden vor nicht allzu langer Zeit renoviert und sind sehr ansprechend. Es gibt verschiedene Zimmervarianten für unterschiedliche Ansprüche.
Unser Zimmer war überraschend geräumig. Man merkt, dass sich bei der Einrichtung Innenarchitekten ausgetobt haben, denn das Interieur ist sehr ansprechend und geschmackvoll. Das offene Badezimmer ist allerdings Geschmackssache – immerhin kann man den Schlafbereich mit einem Vorhang abtrennen.
So sieht ein Zimmer zwei Stunden nach dem Einzug aus, wenn man mit Kindern reist!
Neben dem bequemen Doppelbett für die Eltern war bereits ein sehr hochwertiges Reisegitterbett für unseren Kleinsten aufgestellt und die Ausziehcouch für die beiden Größeren, war größer als gedacht (in anderen Hotels haben wir bereits sehr üble Erfahrungen mit “Ausziehcouchen” gemacht). Auch der bereits im Vorhinein deponierte Wunsch eines Wasserkochers war bereits beim Einzug erfüllt. Besonders herzige Details: Auf die Kinder wartete eine kleine teuflische Badeente auf den Kopfpolstern. Der Hoteldirektor hat ein Faible für Badeenten aller Art und sammelt die knuffigen Tierchen seit einigen Jahren. An mehreren Stellen im Hotel (vor dem Restaurant “Horst” und im Bademantelgang zur Therme) findet man die respektable Entensammlung ausgestellt.
Was besonders auffällt: Das “Vier Jahreszeiten” legt besonderen Wert auf Umweltschutz. Im Zimmer gibt es deshalb auch keine extra abgefüllten Hygiene-Artikel, was einerseits gut, andererseits auch überraschend ist. Mein Vorschlag wäre es, den Hinweis zu erweitern und kleine Hygieneartikel, wie Feuchtigkeitscreme o.ä. auf Wunsch bei der Rezeption abholen zu können.
Der Indoorspielplatz mit Bällchenbad im Hotel Vier Jahreszeiten.
Alles in allem ist das Hotel Vier Jahreszeiten ein sehr guter Tipp für Familien und Paare, weil auch auf die Trennung dieser beiden Gästegruppen geachtet wird. Im Speisesaal gibt es einen kleinen Indoorspielplatz mit Bällchenbad und alle Familien mit Kindern werden in diesem Bereich untergebracht. Das hätte ich mir in anderen Hotels auch gewünscht.
Vier Jahreszeiten: Sehr gerne wieder!
Wir freuen uns auf euer Feedback und sind für regen Austausch offen. Du willst auch reisen, bist gerne und oft unterwegs und hast eine Frage, schreibe uns und kommentiere einfach. Liebe Grüße, Steffi, Max und die Kids (Autor dieses Blogs: Max)
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