Die Festung Hohensalzburg und davor, nicht zu übersehen, die goldene Kugel.
Auf unserer Fahrt nach Saalbach-Hinterglemm haben wir mit den Kindern eine Nacht in der Stadt Salzburg verbracht. Ob es uns hier gefallen hat und ob wir die Stadt an der Salzach empfehlen können, erfährst du hier.
Die Salzburger sind stolz auf ihre Landeshauptstadt. Ohne etwas vorwegnehmen zu wollen, können wir nur sagen: zu Recht! Die Stadt an der Salzach hat neben einigen Sehenswürdigen vor allem eine große Portion Charme und jede Menge Geschichte. Mit mehr als rund 20 Millionen Nächtigungen pro Jahr ist Salzburg in Österreich ganz weit vorne und so viele Besucher können sich schließlich nicht irren. Die Frage ist nur: Hat es uns gefallen?
Eigentlich ist es eine Schande. Über 40 Jahre alt mussten meine Frau und ich werden, um zum ersten Mal nach Salzburg zu kommen. Die Landeshauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes zählt immerhin zu den bekanntesten Städten Europas. Im Zuge eine Fahrt ins Hinterglemm-Tal beschlossen wir mit unseren zwei Kindern eine Nacht im Zentrum Salzburgs zu verbringen. Bereits die Unterkunftssuche stellte sich als erste kleine Hürde heraus, denn wir wollten nicht allzu viel Geld in Salzburg lassen und der Touristenmagnet ist alles andere als günstig. Schließlich hatten wir Glück und stießen auf ein Tagesangebot eines Hostels in absoluter Zentrumsnähe. Wir sind zwar sonst nicht so die Hosteltypen, aber für eine Nacht, macht man mal eine Ausnahme.
Zur Abwechslung mal ein Hostel
Die Hostelkette a&o hat in Europa über 28.500 Betten und ist auch in Salzburg vertreten. Wir buchten uns über Booking.com für nur 84 Euro ein – nicht schlecht für ein 4-Bett-Zimmer in einer der teuersten Städte Österreichs. Für diesen Preis war das Zimmer vollkommen in Ordnung und wir hatten auch eigenen Bad. Das Frühstück buchten wir um 18 Euro dazu – ja, für alle vier! Das hat sich ausgezahlt.
Wir kamen bereits zu Mittag in der Stadt an, stellten unsere Koffer im Hostel ab und machten uns auf den Weg ins Zentrum, denn dort spielt in Salzburg nicht nur die sprichwörtliche Musik. Wir hatten Glück, denn unsere Unterkunft lag in Bahnhofsnähe und die Altstadt war fußläufig in ca. 25 gemütlichen Minuten zu erreichen. Mit Kindern dauert auf Reisen ja alles meistens ein wenig länger. Bewaffnet mit ausreichend Proviant ließen die das Hostel und den Bahnhof hinter uns und marschierten bei wunderschönem Besichtigungswetter zum Salzach-Ufer – von hier aus, kommt man fast überall problemlos hin. Dort mussten wir auch zum ersten Mal staunen.
Wir überquerten den Fluss Salzach um in die malerische Altstadt zu marschieren.
Nach ein paar Hundert Metern entlang des Flusses konnten wir ein Boot beobachten, dass offenbar Touren für Touristen durchführte, doch lag ungewöhnlich schief im Wasser. Schließlich änderte das „Boot“ seine Richtung und näherte sich dem Ufer. Ohne ans Anhalten auch nur zu denken steuerte es der Kapitän auf eine betonierte Auffahrt zu und schon wenige Sekunden später stand das Boot an Land – auf vier Rädern. Wir kannten den Salzburger Amphibienbus noch nicht, und machten große Augen. Beim nächsten Besuch werden wir damit sicher auch eine Runde drehen, so viel steht fest.
Salzburg verzaubert
Schließlich gingen wir weiter und überquerten die Salzach über den Marko-Feingold-Steg in Richtung Altstadt – Salzburg ist zum Glück nicht sehr weitläufig, weshalb man an einem Tag schon einen großen Teil besichtigen kann. Wer ins Detail gehen möchte, sollte sich aber 3 bis 4 Tage Zeit nehmen.
Salzburg erkundet man am besten zu Fuss - die meisten Highlights sind leicht zu erreichen.
Über die Griesgasse und das sehenswerte Sterngässchen – hier zahlt sich eine Trinkpause vor allem an heißen Sommertagen aus – bogen wir schließlich in die Getreidegasse, in der sich auch Mozarts Geburtshaus befindet. Die Altstadt Salzburg ist ein malerisches Plätzchen in der sich viele Möglichkeiten zum Shoppen bieten. Optisch wird dieser Teil der barocken Altstadt nur noch von der Festung Hohensalzburg und dem Mirabellgarteninklusive dazugehörigem Schloss übertroffen. Hier fühlt sich das Touristenherz wohl. Hier gibt es einiges zu sehen und man mehrmals das Gefühl in eine längst vergangene Zeit zu reisen.
Nach diesem ausgiebigen Fußmarsch haben wir uns auf einer der Bänke des weitläufigen Residenzplatzes mit Blick auf den Dom zu Salzburg eine deftige Jause gegönnt. Der Mensch lebt schließlich nicht nur vom Brot allein.
Der Marmordom aus dem 17. Jahrhundert befindet sich im sogenannten Domviertel und ein paar Schritte weiter, am Domplatz, finden die weltbekannten Salzburger Festspiele statt – Sie haben sicher schon von den legendären “Jedermann”-Aufführungen gehört, die neben den exemplarischen zart- und Strauss-Konzerten zu den Markenzeichen dieses bedeutenden Kulturfestivals zählen. Die Salzburger Festspiele finden übrigens seit 1920 jeden Sommer im Juli und August statt und locken viele Tausende Besucher in die Stadt.
Hoch hinauf, über die Stadt
Nur wenige Gehminuten, über den Kapitelplatz mit der unübersehbaren goldenen Kugel und die Festungsgasse sind wir schließlich zur Festungsbahn gegangen. Bereits im Jahr 1892 eröffnete hier eine Standseilbahn, die Besucher auf die Festung Hohensalzburg bringt. Inzwischen wurde diese Bahn natürlich mehrmals renoviert und modernisiert. Ein Besuch dieser 900 Jahre alten Festung, die im Jahr 1077 von Erzbischof Gebhard erbaut wurde und inzwischen die größte vollständig erhaltene Burganlage Europas ist, ist ein absolutes Muss für Salzburg-Touristen. Einmal oben angelangt kann man eine Führung durch die alten Gemäuer machen, sich das prachtvoll restaurierte Festungsmuseum oder das Fürstenzimmer ansehen. Für uns war allerdings das großartige Rundum-Panorama über Salzburg und darüber hinaus das absolute Highlight.
Salzburg ist auch von oben wunderschön anzusehen.
Blühender Garten und Engelstreppe
Nach einer kurzen Bier- und Eispause in einem der zahlreichen Gastgärten marschierten wir schließlich noch zum Schloss Mirabell und dem Mirabellgarten. Vorbei am Wohnhaus Mozarts, ließen wir den barocken Lustgarten, die prächtigen Rosen, den bekannten Springbrunnen und die Engelstreppe auf uns wirken. Man könnte meinen, die Romantik sei hier erfunden worden – nicht umsonst (im Gegenteil) zählt das Schloss und sein Garten heute zu den beliebtesten Hochzeitslocations. Ob Ehen, die hier geschlossen werden, länger halten, können wir allerdings nicht sagen.
Nach etlichen gegangenen Kilometern gingen wir schließlich in unser Hostel zurück. So tief und fest wie in dieser Nacht schläft man nur an einem ausgefüllten Reisetag.
Die Gärtner haben im Mirabellgarten in Salzburg einiges zu tun.
Beeindruckender Hangar und feuchter Garten
Nach einem überraschend guten Frühstück im an eine Schulkantine erinnernden Speisesaal des a&o-Hostels standen am nächsten Vormittag noch zwei Salzburger Sehenswürdigkeiten auf unserem Programm. Wir packten unser Auto voll, steckten die Kinder auf die Rückbank und fuhren in Richtung Flughafen. Unser Ziel: Hangar 7. Das futuristische Glasgebäude an der Ostseite des Salzburger Flughafens war ein Herzensprojekt des Unternehmers und Red Bull-Pioniers Dietrich Mateschitz (22. Oktober 2022). Im Inneren befindet sich nicht nur eine in luftiger Höhe schwebende Bar und ein ausgezeichnetes, aber sehr kostspieliges Restaurant, sondern auch eine beeindruckende Sammlung historischer Flugzeuge, Helikopter und Formel-1-Rennwagen. Und wir hatten Glück: Der Eintritt ist frei und an diesem Montagvormittag waren nur wenige Besucher dort – immerhin zieht die Ausstellung jährlich bis zu 200.000 Menschen an. Auch für den Hangar 7 gilt: Wer in Salzburg ist, sollte sich das Vermächtnis Mateschitz’ nicht entgehen lassen. Uns hat es sehr gut gefallen.
Im Hangar 7 kommen nicht nur Formel 1 Fans auf ihre Kosten. Der Eintritt ist frei!
Danach wurde es wieder etwas klassischer, im Sinne von „typisch Salzburg”. Wir begaben uns in die Epoche des Fürsterzbischofes Markus Sittikus und wurden trotz Sommerwetters nass. Im Wassergarten des Schloss Hellbrunn sorgen Wasserautomaten, Grotten und heimtückische Spritzbrunnen seit über 400 Jahren für die Unterhaltung der Gäste. Das Schloss liegt etwas außerhalb von Salzburg, ist aber alles andere als eine Weltreise.
Interessante Ausstellung
Bevor wir uns einer Führung durch den überraschend unterhaltsamen Wassergarten angeschlossen haben, besuchten wir die Schlossausstellung Schaulust – für Besucher aus aller Welt werden Audioguides in vielen verschiedenen Sprachen angeboten. Im Anschluss ließen wir uns von den unzähligen verstecken Wasserspielen im barocken Garten überraschen. Dieser Markus Sittikus muss ein humorvoller Bursche gewesen sein, der es geschafft hat, Menschen noch Jahrhunderte nach seinem Ableben zu unterhalten. Besonders mit Kindern und bei Schönwetter ist der Besuch des Schloss Hellbrunn ein guter Tipp. Auch der Schlosspark vor dem Wassergarten lädt mit seinem Wasserspielplatz, den Klettergerüsten und weitläufigen Wissen zum Verweilen ein. Hätten wir gewusst, wie es dort ist, hätten wir uns ein Picknick mitgenommen.
Das Schloss Hellbrunn fährt man besten mit dem Auto an.
Alle Ausflüge in diesem Blog sind sich ohne Stress, aber mit eigenem Auto innerhalb von 24 Stunden ausgegangen. Auch wer länger bleiben will, finden in und um Salzburg noch weitere wunderbare Ausflugs- und Tagesziele:
Alte Saline Bad Reichenhall
Auto und Musik-Museum „Manro Classic“
Eisriesenwelt Werfen
Erlebnisburg Hohenwerfen
Erlebnisschlucht Salzachklamm
Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum
Gaisberg und Gasbergstraße
Gollinger Wasserfall
Gut Aiderbichl
Kaprun Hochgebirgsstauseen
Großglockner Hochalpenstraße
KTM Motohall-Matighofen
Lammerklamm
Liechtensteinklamm
Lokwelt Freilassing
Salzbergwerk Berchtesgaden
Untersbergbahn
WasserWelten Krimml und die beeindruckenden Wasserfälle
und vieles mehr
Am Abend hat Max Sushi geholt. Man könnt meinen, er wäre von Aliens entführt worden.
Nach diesem kurzen Stadttrip ging es für uns in die Bergwelt des Hinterglemm Tales – ein Blog zu dieser Wanderwoche mit Spitalsaufenthalt folgt demnächst!
Wir hoffen, wir konnten euch Lust auf diese großartige Stadt machen, freuen uns auf euer Feedback,, und sind für regen Austausch offen. Du willst auch reisen, bist gerne und oft unterwegs und hast eine Frage, schreibe uns oder kommentiere einfach.
Liebe Grüße,
Steffi, Max und die Kids
(Autor dieses Blogs: Max)
Weitere Tipps für einen perfekten Salzburg-Trip:
Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Mozartstadt selbstständig zu entdecken:
- Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet
- Faszinierende Architektur: bischöfliche Prachtbauten, mittelalterliche Kleinode, gläserne Flugzeughalle
- Abwechslungsreicher Stadtspaziergang
- Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip
- Ausflüge zum Kapuzinerberg, nach Mülln, in den Hangar 7 und zum Schloss Hellbrunn
- Shoppingtipps von der Mozartkugel bis zu den schönsten Modegeschäften
- Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über Salzburger Spezialitäten
- Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom klassischen Konzert bis zur angesagten Musikkneipe
- Viele Infos zu den Salzburger Festspielen und zu Wolfgang Amadeus Mozart
- Salzburg zum Durchatmen: Mönchsberg, Kapuzinerberg, Mirabellgarten
- Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen
- Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ...
- Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt
- Kleine kulinarische Sprachhilfe Österreichisch
- Faltplan zum Herausnehmen
Dazu: kostenlose Web-App für Smartphone, Tablet und PC mit Stadtplan- und Satellitenansichten passend zum Text, Routenführung zu allen beschriebenen Sehenswürdigkeiten, Verlauf des Stadtspaziergangs sowie seitenbezogenen Updates nach Redaktionsschluss
++++ CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 160 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch.
Mozartstadt, Festspielstadt, UNESCO Weltkulturerbe: Wenn es um Kultur geht, rangiert Salzburg ganz weit oben. Auch kulinarisch belegt es mit flaumigen Salzburger Nockerln und den berühmten Mozartkugeln einen Spitzenplatz. Die Stadt atmet Geschichte und versprüht einen ganz eigenen Charme. Ob bei einem Spaziergang durch die engen mittelalterlichen Gassen, auf einer kleinen Wanderung zu den beeindruckenden Naturschauplätzen der Umgebung oder beim Genuss einer deftigen Bierjause: Hier findet jeder seinen passenden Glücksort.
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